Bürgermeister will endlich mit den Bürgern sprechen

Brennpunkt: Ehemaliges Schlecker-Haus

Wir erinnern uns:
Nachdem aufgebrachte Bürger im unteren Bereich der Stimbergstraße sowie im Umfeld des ehemaligen Schleckerladens an der Ecke Stimbergstraße / Hovelfeldweg sich über die zunehmende Vermüllung, nächtliche Lärmbelästigungen sowie störende Gemeinschaftsfeiern auf öffentlichen Straßen und Bürgersteigen wiederholt belästigt fühlten und um den guten Ruf ihres unmittelbaren Wohnumfeldes sowie dessen Entwicklung hin zu einem sozialen Hot-Spot fürchteten, baten sie mehrfach den Bürgermeister um Hilfe. Leider wurden ihre Schreiben nicht beantwortet, so dass sie sich vom Rathauschef Carsten Wewers nicht ernst genommen und als Bürger zweiter Klasse behandelt fühlten.

Hilfesuchend wandten sie sich an die UWG und schickten in ihrer Not einen „Aufruf“ ans Rathaus, in dem sie vom Bürgermeister mehr soziale Verantwortung für die Sorgen seiner Bürger einforderten.


Die schriftliche Antwort aus dem Rathaus kam prompt, mit dem unsäglichen Vorwurf, die vorgetragenen Sorgen der Anlieger seien nur „polemisch-populistische Pauschal­behauptungen“ und gespickt mit dem Vorwurf, dass man nur das Gruppen- und Einzelinteresse im Blick habe.


Die nach Meinung vieler Betroffener polemische Reaktion des Bürgermeisters gipfelte in seiner suggestiven Frage an die UWG-Vorsitzende Frau Weissenbacher, „wer die Wohnungen im Einmündungsbereich Stimbergstraße/Hovelfeldweg von Ihnen besichtigt hat“. Dabei ließ Herr Wewers offen, wen er mit „von Ihnen“ gemeint hatte, die Unterzeichnerinnen des an ihn gerichteten Aufrufes oder Mitglieder der UWG? Unbegründet blieb auch seine Behauptung, dass UWG-Mitglieder und/oder Mitglieder der Bürgerinitiative Wohnungen im ehemaligen Schleckerhaus „besichtigt“ hätten?
Damit unterstellt der Bürgermeister unbescholtenen Bürgerinnen ein unerlaubtes Betreten fremder Wohnungen und damit einen Rechtsverstoß, der als Straftat verfolgt und geahndet werden kann.


Die Aufforderung einer Entschuldigung und sofortigen Rücknahme dieser ungeheuerlichen Unterstellung blieb vom Bürgermeister bis heute unbeantwortet, obwohl das Schreiben an den Bürgermeister nachweislich am 12.08.2020 bei ihm durch die Post eingegangen war. Wenn Herr Wewers nun behauptet, er wartet noch auf eine Rückmeldung der UWG bezüglich seine „Nachfragen“, sagt er nicht die Wahrheit. Oder es werden an ihn gerichtete und im Rathaus eingegangene Briefe abgefangen, was noch schlimmer wäre.


Stattdessen kündigt der Bürgermeister nun einen Ortstermin mit betroffenen Anliegern in diesem sozialen Hot-Spot an und will wohl mit großem „Verwaltungsgefolge“ anreisen. Dass der Bürgermeister jetzt endlich nach wiederholten Aufforderungen der UWG sowie zahlreicher Bürger das Gespräch mit betroffenen Anwohnern sucht, begrüßt die UWG


Wir fragen uns aber, warum lädt er nicht auch jeweils einen Vertreter der im Rat vertretenen Parteien zu diesem für Oer-Erkenschwick so wichtigen Thema mit dazu? Das wäre dann ein echter „runder Tisch“. Zudem macht das Herr Wewers doch bei jedem Spatenstich mit seinen politischen Freunden von SPD und CDU. Wenn die Fraktions­vorsitzenden Hannes Kemper und Lars Ehm pressewirksam immer gemeinsam einen Spaten halten dürfen, stört ihn die Anwesenheit von Ratsvertretern offensichtlich nicht.