Investorengruppe kann sich auf hohe Pachterträge freuen

Bericht „Windkraft an Stadtgrenze – Investorengruppe gibt Gas“
Stimberg Zeitung 05.05.2016

Hans-Joachim Lehmann, Sachkundiger Bürger der UWG im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung

Herr Immohr, hören Sie endlich auf, den Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Rat bezüglich des geplanten Windrades auf Oer-Erkenschwicker Gebiet östlich von Essel ein X für ein U vorzumachen.


Zunächst von Ihnen dem Rat als alternativloses Vorgehen zur Steuerung des Baus von Windkraftanlagen auf Oer-Erkenschwicker Gebiet verkauft, haben Sie die Ratsmit­glie­der dazu gebracht, einen Beschluss zur Entwicklung einer gemeinsamen Windkraftkonzentrationszone mit Recklinghausen zu fassen. Dann haben Sie unter dem Vorwand, für Windräder auf Oer-Erkenschwicker Gebiet gäbe es keine Nachfrage, eigenmächtig und hinter dem Rücken des Rates unserer Stadt, aber wohl mit Zustimmung des Altbürgermeisters Menge, den Verantwortlichen in Recklinghausen gegenüber das gemeinsame Windkraftprojekt aufgekündigt. Und nun plötzlich erklären Sie, dass Gefahr bestanden hätte, eine Windkraftkonzentrationsfläche auszuweisen, die rechtswidrig sei. Komisch nur, dass aus Recklinghäuser Sicht diese Gefahr überhaupt kein Thema war und ist.


Was kommt nun als nächstes? Welche Erklärungen werden Sie uns nun dafür liefern, dass plötzlich doch Flächenbedarf für ein Windrad auf Oer-Erkenschwicker Gebiet besteht, und dies bei einer angeblich geringen Windhöffigkeit unseres Gemeindegebietes, die sie erst kürzlich auch in einem Bericht an den Rat unserer Stadt hervor­hoben?


Hatten Ihre damalige Kehrtwendung und ihre vielen Erklärungsvarianten vielleicht etwas damit zu tun, dass bei einer Ausweisung einer gemeinsamen Windkraftkonzen­trations­fläche mit Recklinghausen der Investorensprecher Johannes Dörlemann das Risiko erkannte, dass das auf Oer-Erkenschwicker Gebiet vorgesehene Windrad nicht auf seinem Acker gebaut werden könnte?


Für die Investorengruppe und Herrn Dörlemann bringt der augenblickliche Zustand zweifelsfrei unbestreitbare Vorteile mit sich: die Genehmigung des Windrades könnte innerhalb der kommenden sechs Monate vorliegen und Herr Dörlemann kann sich auf hohe Pachterträge freuen.


Wer jetzt noch an der Kundenfreundlichkeit unserer Stadtverwaltung zweifelt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen! Auch wenn es vielleicht mehr auf den Kunden und dessen (!) „guten Willen“ ankommen sollte.



Hans-Joachim Lehmann
Sachkundiger Bürger der UWG im
Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung
 


Die Stimberg Zeitung schreibt:



Windkraft bleibt Zankapfel
UWG-Vertreter kritisiert Technischen Beigeordneten

Stimberg Zeitung 10.05.2016


OER-ERKENSCHWICK. Hans-Joachim Lehmann, sachkundiger Bürger der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) im Stadtentwicklungsausschuss, erneuert seine Kritik am städtischen Vorgehen in Sachen Windkraft an der Stadtgrenze zu Essel.


Das Ausscheren von Oer-Erkenschwick aus den Plänen für eine gemeinsame Windkraftkonzentrationsfläche mit Recklinghausen hatte für Diskussionen gesorgt. Nach Aufforderung durch die Bündnisgrünen hatte Stadtbaudirektor Bernd Immohr gegenüber dem Rat erklärt, dass die Gefahr, mit einer solchen Fläche vor Gericht Schiff­bruch zu erleiden, groß sei (wir berichteten).


„Komisch nur, dass aus Recklinghäuser Sicht diese Gefahr überhaupt kein Thema war und ist. Was kommt nun als Nächstes?“, fragt Lehmann. Der UWG-Politiker weiter: „Welche Erklärungen wird Herr Immohr uns nun dafür liefern, dass plötzlich doch Flächenbedarf für ein Windrad auf Oer-Erkenschwicker Gebiet besteht, und dies bei einer angeblich geringen Windhöffigkeit unseres Gemeindegebietes?“